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Neudeutsche Befestigung der Stadt Köln
Zwischenwerk VIb - Sülz

Das Zwischenwerk VIb liegt in der Nähe der Berrenrather Str. nördlich von Efferen.

Gebaut wurde es 1875-1876 zur Unterstützung der Artillerie im Zwischenfeld der großen Forts (Fort VI Deckstein).

Auch dieses Werk wurde im Umdenken der Verteidigungsstrategie in ein Infanteriezwischenwerk umgebaut. Die Brisanzkrise brache es mit sich, das Verstärkungen von Nöten waren..

Die Schulterkaponnieren einschließlich der gerundeten Schulterkontereskarpenmauern wurden abgebrochen.

Somit entstand eine reine Trapezform des Zwischenwerkes. Im linken Schulterpunkt wurde eine einfache Grabenwehr in Betonbauweise in die Kontereskarpe eingebaut, diese konnte den linken Flankengraben bestreichen und ausleuchten.
Im rechten Schulterpunkt entstand eine doppelte Grabenstreiche, diese deckte den Front -und rechten Flankengraben ab. Die Grabenwehren waren erreichbar durch die ehemaligen Kommunikationen der abgebrochenen Schulterkaponnieren. Die Hohlgänge wurden weiter ausgebaut und unter den Graben bis in die Kontereskarpe abgeleitet.
Beide Grabenwehren waren nicht miteinander verbunden.

Die Geschützbettungen auf der Werksoberfläche wurden beseitigt und machten Platz für Schützenauftritte der Infanterie. Diese wurden zum Teil betoniert und besaßen im Front - und Flankenbereich kleine Schutznischen. Weiterhin wurden im Schulterbereich betonierte Wachträume geschaffen.
Auf der linken Seite ein Panzerbeobachter mit Unterstand gegenüber im rechten Schulterpunkt ein Untertreteraum mit Beobachtungsschnecke.

Im Zeitraum 08.01.-29.07.1921 wurde das Zwischenwerk entfestigt.
Die Kehlkaserne blieb erhalten.

Das Gelände wurde 1923 nach einem Entwurf von Fritz Encke als "grünes Fort" mit Sportanlagen und Volkswiese umgewandelt.
Diverse Sportvereine und Reichsarbeitsdienst nutzten in der Nachfolgezeit das Gebäude.

Große Umbaumaßnahmen erfolgten im Jahre 1953.
Seit 1965 wird das Zwischenwerk als Clubhaus des 1.FC Köln genutzt.

Heute ist das ZWW nicht mehr als militärisches Gebäude zu erkennen. Der obere Teil des Werkes mußte dem heutigen Restaurant weichen. Im unteren Teil der Anlage befinden sich noch die Tonnengewölbe der Kasematten und dienen als Umkleide-, Wirtschafts - und Sanitärräume(n). Die Fassade wurde modern verputzt, so das nichts mehr von der Klinkerbauweise erkennbar ist.

Beim Betreten des Gebäudes kann man auf dem zweiten Blick noch die Eingangspoterne erkennen.

Hinweise auf die Ursprungsgeschichte des Gebäudes sucht man vergeblich.


Die Abbildung zeigt den Grundriss des ZW VIb während der Armierungsphase.
Stacheldrahtverhaue wurden um das Werk komplett verbaut, einschließlich der trockenen Werksgräben.



Fotogalerie Außenaufnahmen (8 Bilder)



Fotogalerie Innenaufnahmen (2 Bilder)


Fotos aus anderen Festungsbereichen zur bildlichen Darstellung von Beispielen


Brustwehr (Schützenauftritt) mit Unterstellnische
in der Feste KW II/Mutzig

Betonierte Beobachtungsschnecke
in der Feste Kaiser Wilhelm II

Beobachtungsturm
in der KW II

Leiteraufgang in einen Panzerturm


Fotos aus der Entfestigungszeit mit
Genehmigung des Auswärtigen Amtes/Politisches Archiv


Die Kehlkaserne vor der endgültigen Entfestigung

Der Frontgraben zeigt einige Details wie gedeckter Weg mit Beobachtungsschnecken, Grabenstreichen und Eskarpenmauer

Deutlich ist die vollständig abgerissene Kehlkaponniere und die fehlende Sand -und Betonauflage zu erkennen.

Aufnahme nach der Entfestigung
sehr gut zu erkennen snd die noch erhaltenen Basaltmauern

Fotos aus der Entfestigungszeit - Archives de la Scieté des Nations/Genf

Die Entfestigungsakten mit entsprechender Text -und Fotodokumentation des Entfestigungsamtes lagern heute in Berlin.
Die parallel geführten Entfestigungsakten der Interalliierten Kontrollkomission (IAKK) lagern heute bei der UN in Genf.



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