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Neudeutsche Befestigung der Stadt Köln
Fort I - Niehl

Das Fort wurde im Zeitraum 1874 bis1877 erbaut.

Das Fort I war in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Werk.

Im Gegensatz zur Mehrzahl der Kölner Forts wurde dieses Werk nicht zum "Infanterie-Fort" umgebaut, sondern als "Artillerie-Fort" belassen.

Die unmittelbar nahe Lage am Rheinstrom mit seinem hohen Grundwasserspiegel brachte es mit sich, das dieses Werk nur eine Etage besaß. Der trockene Graben drohte bei Hochwasser voll zu laufen, daher hat man Maßnahmen getroffen, diesen schnellstens entwässern zu können, daher gab es im rechten Schulterbereich einen Entwässerungskanal. Die außerhalb der Kehlkaserne liegenden Latrinengruben wurden gegen Hochwasser zusätzlich gesichert.

Verstärkungsmaßnahmen des Forts erfolgten in den Jahren 1887-1891 im Gegensatz zu den restlichen Forts wurde nur der mittlere Kehlkasernenbereich verstärkt.

In den Farcen neben der Spizenkaserne befanden sich jeweils 2 Hohltraversen, die äußeren Beiden waren als Fördertraversen ausgelegt, d.h.im Unterbereich der Hohltraverse befand sich ein Geschoßmagazin mit Geschoßladestelle und Munitionsfördereinrichtung. Nur in diesem Fort blieb diese Einrichtung in dieser Form bestehen.

Heute findet man keine Spuren von dem Festungsbauwerk mehr im Stadtbild, das Gelände wurde planiert und diente als Baugrund für die Ford-Werke in Köln-Niehl.


Die Abbildung zeigt den Grundriss des Fort X .
mit Genehmigung zur Veröffentlichung auf dieser WEB-Site durch das Auswärtige Amt/Politisches Archiv



Die Abbildung zeigt den Grundriss des Fort I (farblich Überarbeitet) .
mit Genehmigung zur Veröffentlichung auf dieser WEB-Site durch das Auswärtige Amt/Politisches Archiv



Das Foto entstand im Jahre 1915, entnommen aus den Unterlagen des Beobachterkursus der Fliegereratzabteilung Nr. 7 Cöln
mit Genehmigung des Archivs im Museum Ludwig Köln




Fotogalerie Außenaufnahmen (6 Bilder)


Fotogalerie Außenaufnahmen (4 Bilder)


In der Regel war der A/M-Raum ein Gebäude mit zwei Etagen, bedingt durch den hohen Grundwasserstand am Fort I hat man wie bei der Festung selbst auf ein Tiefgeschoß verzichtet. Somit wurde die Grundfläche des A/M-Raums vergrößert.


Fotogalerie Außenaufnahmen (4 Bilder)

Zahlen-Daten-Fakten

Bezeichnung: Fort I
Bewaffnung: Nach den bekannten Artilleriearmierungsplänen von 1889 waren für dieses Werk vorgesehen:
Im Fort: 8 x 8cm / 6 x 9cm / 2 x 15cm / 2 lange 15cm Ring - Kanonen
In der Anschlussbatterie: 6 schwere 12cm / 4 kurze 15cm - Kanonen.
Besatzung: Angaben zur Besatzungsstärke haben wir von keinem Kölner Fort. Das ist gerade beim Fort I auch deshalb schwierig, weil dieses Werk eine einstöckige Kehlkaserne und damit deutlich weniger Unterbringungskapazität hatte, andererseits aber keine wesentlich geringere Artillerieausstattung besaß als vergleichbare andere Werke.
Die Durchschnittsbelegung dürfte bei 900 Mann gelegen haben.
Größe: max. 280 x 170m (ohne Anschlußbatterie)
Mauerstärken: ca. 1 - 3m
Deckenstärken: Standardmaß: 1m Ziegelmauerwerk - 1m Sandpolster - 1,20m Beton - 0,50m Erde
Aufzug: max. 7m
Graben: 9-11m breit/9m tief
Entfestigt: 01.09.22-12.04.1923
Besonderheiten:

Einstöckige Bauweise, daher eine erhöhte Kasemattenanzahl auf einer Grundfläche für ein mittelgroßes Fort
2 Treppenaufgänge im verstärkten Mittelbereich der Kehlkaserne
Wasserabfluß in Richtung Rhein, auf der Wallkrone befindet sich ein entsprechdes Wartungsbauwerk
gesicherte Latrinengrube in Form von aufgemauerten Kaminen
Fördertraversen im Frontwall
nur ein großer einetagiger A/M-Raum links für Anschlußbatterie.
In Feldrichtung mit abgerundeten Traversen.





Auf dem äußeren Schulterpunkt auf der Wallkrone erkennt man ein zusätzliches Bauwerk welches nur im Fort I zu sehen ist.Dieser Bau kann nur in Verbindung mit der Entwässerungsanlage gesehen werden.







Auf dem Bild ist die Fördertraverse sehr gut zu erkennen.







Auf dem Luftbild wurde die Lage des Sicherungskamins markiert, Bedingt durch die Schattenbildung ist das Bauwerk fast nicht zu erkennen.

Bilder aus der Entfestigungszeit mit Genehmigung zur Veröffentlichung auf dieser WEB-Site durch das Auswärtige Amt/Politisches Archiv

Mit Genehmigung zur Veröffentlichung: Bilder aus der Fotografischen Sammlung - AGFA-Historama -Museum Ludwig/Köln

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